Sonntag, 29. April 2018

Film- und Fototour in Neuharlingersiel


Neuharlingersiel gehört zu unseren erklärten Lieblingsorten an der Nordsee und wir besuchen es auch jedesmal, wenn wir an der Küste sind.

Neuharlingersiel (plattdeutsch Neeharlingersiel) ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Esens im Landkreis Wittmund im Nordwesten Niedersachsens. Der Ortsteil Neuharlingersiel ist seit 1979 ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad. Der Neuharlingersieler Hafen ist der Fährhafen zur ostfriesischen Insel Spiekeroog.

Neuharlingersiel wird erstmals 1693 in Urkunden erwähnt. Das Land wurde durch einen Deichbau in der Harlebucht gewonnen. Seit dieser Zeit ist Neuharlingersiel auch Hafen für Hochseefischerei. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts entwickelte sich aus einer Anlegestelle ein Schutz- und Umschlaghafen. Es waren auswärtige Frachtschiffer, die die vorteilhafte Lage des neuen Hafens erkannten und von dort die verschiedenen Handelshäfen der Nord- und Ostseeküste anliefen. Um den Abbruch des Hafenufers zu verhindern, wurden rings um das Hafenbecken Holzbohlen eingerammt. Dabei entstanden in dem genannten Zeitraum acht Liegeplätze für Seeschiffe, die derzeit meist dem Segelschifftyp der Kuffen angehörten. Nachdem 1744 der letzte männliche Nachkomme aus dem ostfriesischen Adelsgeschlecht der Cirksena verstorben war, übernahm das Königreich Preußen die Herrschaft über Ostfriesland und verschaffte den Hafenorten einen besseren Zugang zum internationalen Handel. Neuharlingersiel wurde Ex- und Importhafen. Ostfriesisches Getreide wurde vor allem in die skandinavischen Länder ausgeführt. Auf der Rückfahrt transportierten die Neuharlingersieler Frachtschiffe Holz aus Finnland und Schweden in ihre Heimat. Im Sielort entstanden Lager- und Handelshäuser sowie verarbeitende Betriebe wie zum Beispiel Sägewerke. Die wirtschaftliche Blütezeit währte bis in die letzten Jahre des 18. Jahrhunderts.


Am Strand von Neuharlingersiel


Fotostreifzug durch Neuharlingersiel


Die Fähre nach Spiekeroog:


Ostfriesentee am Hafen:


Nordseeurlaub - Impressionen


An der Küste - Nordsee - Neßmersiel, Neuharlingersiel, Harlesiel, Horumersiel, Carolinensiel - Butjadingen (Wesermarsch) -


Impressionen eines Nordseeurlaubs. Wir besuchen Wilhelmshaven, sehen den Zerstörer Mölders im Marinemuseum, den Helgolandkai und die Kaiser-Wilhelmbrücke. Abstecher führen uns ins ostfriesische Dornum, nach Neuharlingersiel, Eckwarderhörne und Fedderwardersiel.


Am Strand von Neuharlingersiel


In Wilhelmshaven am Helgolandkai - Impressionen, u.a. auch vom Leuchtturm Arngast draußen im Jadebusen (Arngast ist ein bei einer Sturmflut untergegangenes Dorf).


Auf der Störtebeker-Straße in Ostfriesland

Die Störtebeker-Straße ist eine Tourismusroute von Butjadingen über Friesland bis Ostfriesland.


Von Dangast nach Blexen


Der Kurort Nordseebad Dangast liegt am südwestlichen Jadebusen im Landkreis Friesland und ist Teil der Stadt Varel. Dangast ist das südlichste Nordseebad. Es hat einen etwa zwei Kilometer langen Sandstrand.


Von Dangast aus geht es in die Wesermarsch (Butjadiingen) nach Sehestedt zum Schwimmender Moor.


Ein Naturschutzgebiet besonderer Art ist das Sehestedter Außendeichsmoor. Es ist das einzige Außendeichsmoor der Erde. Dieser Rest des abbrechenden Hochmoores schwimmt auf, wenn Sturmfluten 3,25 m über NN erreichen. Es wird dann unter dem schwimmenden Moor Schlick abgelagert. Gebildet hat sich das Moor im Rahmen der großflächigen Vermoorungen des nordwestlichen Küstenraums. Die günstigen Bildungsbedingungen im Bereich der Watten und Marschen ("schwimmende" Torfe) bestanden hierfür offenbar zwischen 3600 und 2800 v.Chr. sowie zwischen 1700 und 300 v.Chr.. Während dieser Zeitabschnitte vermoorte die gesamte Küstenniederung zwischen Ems und Weser großflächig. Das Sehestedter Außendeichsmoor (schwimmendes Moor) ist ein bekanntes Beispiel für ein vermoortes Gebiet, das später nicht mehr im Rahmen von Transgressionen vom Meer überflutet wurde. Es wurde erst nach dem Einbruch des Jadebusens von der See erreicht. Durch das Aufschwimmen der leichten oberen Torfschicht wird das Überfluten heute verhindert. Angehoben wird das Moor bei Sturmfluten über 2,5 m über das mittlere Hochwasser. Dieses Klapp-Phänomen gab es früher an vielen Stellen der Nordseeküste. Heute ist das Sehestedter Außendeichsmoor einzigartig auf der Welt und steht unter Naturschutz. Durch Sturmfluten wird es aber zunehmend zerstört. Von der Größe von 135 ha im Jahr 1720 bestehen heue noch ca. 10 ha.

Hier sehen wir auch Deichschafe. Die Deichschafe in Butjadingen sind sozusagen Mitarbeiter im Küstenschutz: Mit ihren Hufen verfestigen sie den Deich und tragen so zu seiner Stabilität bei.


Unser nächstes ziel ist Eckwarderhörne.


Weiter geht es über Fedderwardersiel.


Interessant, wenn bei Ebbe sowohl die Krabbenkutter im Hafen als auch die Sportsegler trockenfallen.


Der Küstenstraße folgend erreichen wir schließlich Blexen gegenüber Bremerhaven an der Weser. Das denkmalgeschützte Weserschlößchen in Blexen gehört zu den eindrucksvollsten Gebäuden auf dem Gebiet der Stadt Nordenham.



Samstag, 28. April 2018

Dornum, ein Schatzkästlein in Ostfriesland


"Eala frya Fresena!", "Seid gegrüßt, freie Friesen!", so lautete der mittelalterliche Gruß der Friesen, den man auch heute noch im Ostfrieslandwappen lesen kann. Mit starken Burgen erwehrten sich die friesischen Häuptlinge der Angriffe der Normannen und der territorialen Begehrlichkeiten westfälischer und sächsischer Grafen. Ein typisches Beispiel ist die Beningaburg in Dornum. Die Beningaburg oder Osterburg wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Malerisch umgeben von einem Wassergraben und alten Bäumen befindet sie sich im historischen Ortskern von Dornum. Im heutigen Ahnensaal der Burg hängen farbige Reproduktionen der Porträts der Häuptlingsfamilie Beninga, die die Geschichte der Burg maßgeblich prägte. Heute beherbergt die Beningaburg ein Hotel Das Wahrzeichen des Ortes aber ist die Norderburg, einst ausschließlich zu Repräsentationszwecken errichtet. Die Norderburg wurde im 14. Jahrhundert von Häuptling Hicko Kankena erbaut. Im 17. Jahrhundert baute Haro Joachim von Closter die Burg zu einer Vierflügelanlage mit Vorburg aus. Der Herrlichkeitsbesitzer hat das Schloss mit besonderen Portalen, Giebeldreiecken und Wappen verwandter Familien sowie Skulpturen und Sinnsprüchen ausgestattet. Der wunderschön restaurierte Rittersaal ist mit einer umlaufenden Galerie versehen. Die Decke ist mit figürlichen und ornamentalen Malereien geschmückt. Ölgemälde an den Wänden zeigen die Familie von Closter und deren Verwandte. Heute ist dort die Realschule untergebracht und der Hauptbau dient Ausstellungszwecken. Beide Burgen sehen wir im Video.


Die Synagoge von Dornum

Sie ist die einzige erhaltene Synagoge in Ostfriesland. Wenige Tage vor der Progromnacht 1938 wurde sie an einen Tischlermeister verkauft und entging so der Brandschatzung durch die Nationalsozialisten. Jedoch wurden die Fensterscheiben eingeschlagen und das Inventar auf dem Marktplatz verbrannt. 1991 wurde die Synagoge restauriert und dient heute als Gedenkstätte und Museum der jüdischen Kultur.


Der jüdische Friedhof von Dornum


Sankt Bartholomäuskirche

Die gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaute Einraumkirche steht auf einer über 8 m hohen Warft. Sehenswert sind die prachtvolle Kanzel, der Hochaltar, die Emporen und Grabplatten. Prunkstück ist die Orgel des ostfriesischen Orgelbauers Gerhard von Holy. Mit 32 Registern und 1770 Pfeifen ist sie die zweitgrößte historische Orgel Ostfrieslands. Eine Bodentür vor dem Hochaltar birgt einen weiteren kulturhistorischen Schatz, die Kirchengruft. In der Krypta wurden zwischen 1595 und 1728 Angehörige der Herrschaftsfamilie von Closter bestattet. Acht der zwölf Särge konnten rekonstruiert und restauriert werden.


Deutschlands berühmtester Pirat: Klaus Störtebeker

Er war mit Gewißheit der berühmteste deutsche Pirat: Klaus Störtebeker, hingerichtet am 20. Oktober 1401 in Hamburg. Er war neben den berüchtigten Kapitänen Gödeke Michels, Hennig Wichmann, Klaus Scheld und Magister Wigbold einer der Anführer der auch als Likedeeler (niederdeutsch: Gleichteiler) bezeichneten Vitalienbrüder.

Die Herkunft Störtebekers ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er aus der Gegend von Rotenburg (Wümme)/Verden (Aller) stammt, anderen Meinungen zufolge stammt er aus Wismar. Im Liber proscriptorum, dem „Verfestungsbuch“ der Stadt Wismar, ist im Jahre 1380 ein Vorfall festgehalten, wonach zwei Wismarer Bürger aus der Stadt gewiesen wurden, weil sie einem anderen in einer Schlägerei verschiedene Knochenbrüche zugefügt hatten. Der Betroffene der Auseinandersetzung wird als "nicolao stortebeker" bezeichnet. Es spricht einiges dafür, dass dieser Nikolaus Störtebeker später als Klaus Störtebeker in die Geschichte einging.

Angeblich hat sich der Freibeuterkapitän den Namen Störtebeker (aus dem Niederdeutschen von „Stürz den Becher“) wegen seiner Trinkfestigkeit als Spitznamen verdient. So soll er einen 4-Liter-Humpen (einen ellenhohen Becher) Wein oder Bier in einem Zug leergetrunken haben.

Ins öffentliche Bewußtsein trat Störtebeker nach der Vertreibung der Vitalienbrüder von Gotland als Kapitän der Likedeeler. Dort hatten die Vitalienbrüder, die sich als Freibeuter selbstständig gemacht hatten, von 1394 bis 1398 Schutz hinter den Mauern der Stadt Visby gesucht. Ursprünglich unterstützten sie König Albrecht von Schweden im Kampf gegen die dänische Königin Margarethe I. und betrieben dazu auch Seeräuberei in Nord- und Ostsee. Den Übergriffen auf die Schiffe der Dänen und Lübecker, die auf dänischer Seite standen, folgten bald Überfälle auf andere Schiffe der Hanse. Hierfür hatten die Vitalienbrüder Kaperbriefe erhalten. Damit konnten sie die erbeuteten Waren in Wismar frei auf dem Markt verkaufen.


Seit 1396 hatte Störtebeker auch Unterstützung in Marienhafe, Ostfriesland, wo er eine Tochter des friesischen Häuptlings Keno ten Broke geheiratet haben soll. Zugleich soll ihm in der Kirche St. Marien Unterschlupf gewährt worden sein, weshalb der Kirchturm "Störtebekerturm" genannt wird. Am 15. August 1400 beurkundete Herzog Albrecht I. von Bayern und Graf von Holland und Hennegau einen mit den Vitalienbrüdern geschlossenen Vertrag. Diesem zufolge nahm er 114 Vitalienbrüder auf und stellte sie unter seinen Schutz. Diplomatischer Druck seitens der Hansestädte führte zum Verlust dieser Operationsbasis.

Ein bayerischer Herzog stellt im hohen Norden einen Schutzbrief aus? Ja, wie das denn?

Nun, das hat etwas mit dem Herzogtum Straubing-Holland zu tun.


Das wittelsbachische Teilherzogtum Straubing-Holland (auch Niederbayern-Straubing-Holland, Niederbayern-Straubing, Bayern-Straubing-Holland oder Bayern-Straubing) umfasste Teile des heutigen Niederbayern und der östlichen Oberpfalz sowie die niederländischen Grafschaften Hennegau, Holland, Zeeland und Friesland. Es bestand von 1353 bis 1425/29 und wurde von Straubing und Den Haag aus regiert. Das Herzogtum entstand in der Folge der wittelsbachischen Erbteilungen nach dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Ludwigs des Bayern und zerfiel, als die Straubinger Linie im Mannesstamm ausstarb. Unter der Herrschaft der Herzöge von Straubing-Holland, die durch Ehebündnisse mit allen bedeutenden Nachbarn verbunden waren, wurde die Grundlage der niederländischen See- und Handelsmacht gelegt.

Auf der Störtebekerstraße

Für den Autofahrer bieten sich reizvolle Touren auf der „Störtebekerstraße“ an. Sie führt von der Wesermündung über Wilhelmshaven, Norden, Emden und Leer an der Küste entlang.


Freitag, 27. April 2018

Carolinensiel


Leider muss man es so sagen: In der Saison ist Carolinensiel völlig überlaufen. Dabei hat der alte Sielhafenort an der Harle durchaus seinen Reiz. Eben u.a. den alten Sielhafen.



Am alten Sielhafen und beim Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel beim Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer. Interessant die alten Wattsegler, die hier in großer Zahl vor Anker liegen.

Souvenirs, Souvenirs ...


Nun ja, wir haben vor Jahren in Carolinensiel uns auch ein paar Souvenirs gekauft.


Donnerstag, 26. April 2018

"Holt nieder Flagge und Wimpel!"


"Holt nieder Flagge und Wimpel!" Mit diesem Kommando wurde am 28. Mai 2003 nach 34-jähriger Dienstzeit der Zerstörer Mölders außer Dienst gestellt. Mit der Außerdienststellung der "Lütjens" im Dezember desselben Jahres endete die Geschichte der deutschen Zerstörer gänzlich. Am 24. Juni 2005 wurde die Mölders dann Museumsschiff. 134 Meter Länge, 4200 t Verdrängung, 334 Mann Besatzung, 35 Knoten Höchstgeschwindigkeit. Dies sind die beeindruckenden technischen Daten von Deutschlands größtem Museumskriegsschiff.


Wilhelmshaven ist seit dem Deutschen Kaiserreich der wichtigste Marinestützpunkt in Deutschland. So hat die Stadt in Niedersachsen natürlich auch ein Marinemuseum, in dem u.a. die Mölders ihren letzten Ankerplatz gefunden hat. Und von deren Liegeplatz hat man beste Sicht auf eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt am Jadebusen, die Kaiser-Wilhelm-Brücke, von 1905 bis 1907 als größte Drehbrücke Europas erbaut. Sie verbindet den Bontekai mit der Südstrandpromenade.

Das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven, ein absolutes "Must See": Von der ersten Marine des Deutschen Bundes, über die Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkrieges bis zur Bundeswehr.



Die Korvette Erfurt in Wilhelmshaven

Die Erfurt ist eine Korvette der Deutschen Marine vom Typ K130, auch als Braunschweig-Klasse bezeichnet. Heimathafen der Erfurt ist Rostock Warnemünde. In Wilhelmshaven war sie zum Tag der Bundeswehr 2017.




Häfen in Wilhelmshaven


"Leinen los" heißt es täglich am Helgolandkai in Wilhelmshaven, wenn die Fährschiffe zu Überfahrten nach Helgoland aufbrechen. Der Helgolandkai gehört zum alten Vorhafen. Von hier aus geht es nicht nur nach Helgoland, sondern auch über den Jadebusen nach Eckwarderhörne. Eckwarderhörne sehen wir im folgenden Video.


Für uns ist der Helgolandkai ein beliebtes Ziel. Der Blick auf den Jadebusen ist von hier aus einfach grandios. Er reicht bei gutem Wetter bis zum Leuchtturm Arngast, benannt nach einem im Meer untergegangenen Dorf.



Nicht weit ist es vom Helgolandkai zur Südstrandpromenade mit ihren Cafés.


Dem Helgolandkai direkt benachbart ist der Nassauhafen.


Der Nassauhafen ist ein sog. Flut- und Pontonhafen. Er dient vornehmlich als Liegeplatz für Versorgungs- und Betriebsfahrzeuge und für Sportboote.

Jade-Weser-Port:


Der Jade-Weser-Port ist ein Containerterminal und Tiefwasserhafen.

Urlaub in Sillenstede - Teil 5 -


Sengwarden ist Sillenstede benachbart und gehört, wie das gleichfalls benachbarte Fedderwarden, bereits zur Stadt Wilhelmshaven.

Die Sengwarder Mühle: Die Mühle ist von Mai bis Oktober jeden Mittwoch von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Es gibt Kaffee oder Tee und Waffeln mit heißen Kirschen und Sahne. Besichtigungen sind dann möglich. Jeden 1. Samstag im Monat treffen sich vormittags die freiwilligen Müller. Auch dann ist eine Besichtigung möglich.


Zu den besonderen Baudenkmälern Sengwardens gehört die romanische St.-Georgs-Kirche. Sie ist das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und stammt aus den Jahren um 1250. Die heutige Kirche hatte mindestens einen Vorgängerbau, dessen Vorhandensein 1168 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Den ältesten Teil der ursprünglich aus einseitig geglätteten Granit-Quadersteinen errichten Kirche bildet die Nordmauer. Eine erste großangelegte Restaurierung erfolgte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bei dieser Gelegenheit wurde die Südwand mit Backsteinen hochgezogen und Kirchenfenster im spätgotischen Stil eingelassen. In dieser Phase wurde auch die gotische Apsis angefügt. Die Deckenbemalung, die durch die alte Bemalung der Tettenser Kirche (s. folgendes Video) ...


... inspiriert worden ist, stammt aus dem Jahr 1904. Sie wurde 1963 restauriert. Die Länge der Kirche beträgt insgesamt 42 Meter. Davon fallen 7,5 Meter auf den Vorraum und 11,5 Meter auf die Apsis. Die Breite der Kirche misst 10 Meter, ihre Höhe bis zur Spitze des Giebels 20 Meter. Dazu gerechnet werden muss noch der Dachreiter, der das für Sengwarden typische Pferd darstellt. Seine Höhe beträgt 6,5 Meter.

Sankt Georg in Sengwarden:


Die Orgel der St.-Georgs-Kirche wurde in den Jahren 1643 und 1644 vom Göttinger Orgelbaumeister Jost Sieburg erbaut. Im Jahre 1904 ist jedoch das alte Orgelwerk entfernt worden. An seine Stelle trat 1936 die in der Wilhelmshavener Orgelwerkstatt Alfred Führer entstandene zweimanualige Schleifladenorgel. Sie verfügt über eine mechanische Traktur und Registratur und insgesamt 26 Register (Hauptwerk: elf; Rückpositiv: acht; Pedal: sieben). Bedingt durch die Kriegswirren und die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegszeit konnte der Orgelbau erst 1964 vollendet werden. Der alte Orgelprospekt aus dem Jahr 1644 blieb dabei erhalten.

Mittwoch, 25. April 2018

Urlaub in Sillenstede - Teil 4 - Ausflugsziel Wilhelmshaven


Europas größte Drehbrücke: Die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven



Vier Jahre in Wilhelmshaven "an der Kette": Die Gorch Fock (die erste)


Die erste Gorch Fock wurde 1933 für die Reichsmarine gebaut und fuhr von 1951 bis Anfang der 90-er für die sowjetische Marine. Sie ist mit dem 1958 gebauten Schiff der deutschen Bundesmarine weitgehend baugleich.

Als Tovarishch oder Towarischtsch und nach dem Ende der Sowjetunion der Ukraine gehörend lag das Schiff ab dem 3. September 1999 für 4 Jahre in Wilhelmshaven auf Reede (Bild), nachdem sie von 1995 an bereits vier Jahre zu Reparaturen in England gelegen hatte. Die Ukraine hatte kein Geld für ihren Großsegler. Weder für Unterhalt und Reparaturen, noch für Bezahlung und Verpflegung der Besatzung. Die ukrainische Besatzung wurde sozusagen von der Wilhelmshavener Bevölkerung während dieser vier Jahre durchgefüttert und der Liegeplatz war kostenlos.

2003 wurde die Bark von den Tall Ship Friends erworben und nach Stralsund verbracht, wo sie heute, instandgesetzt, eine Attraktion ist. Beide Schiffe, der private Windjammer und das Schulschiff der Bundesmarine, heißen übrigens nur "Gorch Fock". Die zur Unterscheidung des öfteren gebrauchten Zusätze "1" und "2" sind nicht Bestandteil des Schiffsnamens.

Erinnerungsstätte Seefrieden in Wilhelmshaven - Trauer braucht ihren Raum


Die Erinnerungsstätte "Seefrieden" wurde im Jahr 2011 von dem städtischen Eigenbetrieb Technische Betriebe Wilhelmshaven realisiert. Im Rahmen einer ökumenischen Andacht der örtlichen Kirchenvertreter wurde die Erinnerungsstätte „Seefrieden“ feierlich eingesegnet und ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben. Hinterbliebene von Seebestatteten haben direkt an der Nordsee die Möglichkeit einen Trauerort aufzusuchen, um ihren Lieben nah zu sein. Auf dem Rüstringer Berg tragen Holzstelen, die ursprünglich als Dalbenhölzer jahrzehntelang in der Nordsee gestanden haben, die Namensschilder der Verstorbenen. Die Erinnerungsstätte „Seefrieden“ bietet den Familien und Freunden erstmalig an der deutschen Nordseeküste eine besondere Möglichkeit des Abschiednehmens.

In Wilhelmshaven am Helgolandkai - Impressionen, u.a. auch vom Leuchtturm Arngast draußen im Jadebusen (Arngast ist ein bei einer Sturmflut untergegangenes Dorf).


Nassaubrücke und Nassauhafen


Urlaub in Sillenstede - Teil 3


Sillenstede benachbart ist Accum mit seiner Windmühle, einem imposanten Galerieholländer. Und etwas einfacher zu finden als die recht versteckt in einem Wohngebiet liegende Sillensteder Mühle.


Ins benachbarte Jever führt uns unser Weg immer wieder. Hier ein Bummel vom Schloß durch die Altstadt bis zum Friesischen Brauhaus und zurück.



Frieslands älteste Kirche:


Sankt Stephanus in Schortens wurde bereits von 1153 bis 1168 auf einer künstlichen Warft erbaut und ist die älteste sicher datierbare Steinkirche auf der ostfriesischen Halbinsel.

Urlaub in Sillenstede - Teil 2 -


In diesem zweiten Teil zum Thema "Urlaub in Sillenstede" stellen wir weitere Tipps für Trips vor, die im näheren Umfeld von Sillenstede zu erkunden sind.

===> Hier geht es zu Teil 1.

Schloß Gödens und Neustadtgödens

Die Herrlichkeit Gödens war eine Herrlichkeit im Osten der ostfriesischen Halbinsel und gehörte zur Grafschaft Ostfriesland. Sie grenzte im Südosten an das Land Oldenburg und im Nordosten an das politische Territorium der Herrschaft Jever. Zur Herrlichkeit gehörten die Kirchspiele Altgödens und Dykhausen. Stammsitz der Herrschaften von Gödens war das Schloss Gödens. Die Herrlichkeit bestand bis 1839 und wurde dann dem damals neugebildeten Amt Friedeburg zugeschlagen.


Bekannt geworden ist die Herrlichkeit Gödens vor allem als Ort religiöser Vielfalt. Im größten Ort der Herrlichkeit, Neustadtgödens, entstanden innerhalb von nur fünfzig Jahren fünf Gotteshäuser und das bei nur rund 800 Einwohnern. Neben den ursprünglich reformierten Einwohnern lebten hier Menschen lutherischen, katholischen, mennonitischen und jüdischen Glaubens. Anton Franz Freiherr von Wedel brachte den evangelisch-lutherischen Glauben in das Haus Gödens. Er wurde 1776 als Dank für die Hilfe, die er bei der Besitzergreifung Ostfrieslands durch die Preußen spielte, vom Preußenkönig Friedrich der Große in den erblichen Grafenstand erhoben. Noch heute ist ein Graf von Wedel Besitzer des Schlosses Gödens.


Altmarienhausen bei Sande - Der Turm ist das einzige überbleibsel eines Sommerschlosses des Fräuleins Maria von Jever. Das Küsteum zeigt vom Deichbau und Küstenschutz über altes Handwerk (wie den im Film zu sehenden Schmied) das frühere ländliche Leben. Das kleine Café lädt zum Verweilen ein.


Ein absolutes Must-See ist natürlich das Marinemuseum in Wilhelmshaven: Von der ersten Marine des Deutschen Bundes, über die Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkrieges bis zur Bundeswehr.


Urlaub in Sillenstede


Gemütliche Ferienwohnung im Ortsteil Sillenstede der Stadt Schortens im niedersächsischen Landkreis Friesland. Gut ausgestattet und mit Balkon. Hier kann man morgens schön seinen Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen.


Und beim Nachbarn den Jolly Roger am Mast wehen sehen. Nein, nein, der ist nicht wirklich ein Seeräuber, aber die Kiddies lieben die Piratenflagge.



Sankt Florian in Sillenstede ist mit 48 Metern Länge Frieslands älteste (Fertigstellung 1233) und größte Granitquaderkirche. Ein Prunkstück ist die Johann Adam Berner-Orgel aus dem Jahre 1757. Trotz deutlicher Erweiterung hat sie ihren ursprünglichen Klang erhalten. Zwölf der heute 21 Register sind ursprünglich. Die Berner-Orgel steht im Mittelpunkt einer Orgelkonzertreihe, die jährlich vom Anfang Juni bis Mitte September an jedem Samstag ein Orgelkonzert anbietet.


Schon fast ein kleines Abenteuer ist die Fahrt von Sillenstede ins schon zu Wilhelmshaven gehörige benachbarte Fedderwarden: Eine Kopfsteinpflasterstraße verbindet die beiden Orte.


Zu Fedderwarden gehört auch die Burg Kniphausen.


In die entgegengesetzte Richtung geht es nach Jever. Ein Besuch des Altstadtcafés lohnt immer immer.


Das Glockenspiel zu Jever in Friesland zeigt die Geschichte der Stadt anhand bedeutender Persönlichkeiten: Von Fräulein Maria bis zu Katharina der Großen.


Als Selbstversorger kaufen wir auch gerne Fisch. Am liebsten bei Kalter in Wilhelmshaven.


Und natürlich geht es auch des öfteren zu unserem Lieblings-Restaurant, der Trattoria in Schortens.




Ostfrieslands höchster Berg: Der Plytenberg in Leer


Der Plytenberg ist ein künstlich aufgeworfener ovaler Erdhügel am Ortsrand von Leer in Ostfriesland nahe der Ems (etwa 9 m hoch – Durchmesser von 62 auf 56 m). Er diente vermutlich im 15. Jahrhundert als Aussichtshügel für die Festung Leerort. Frühere Vermutungen, beim Plytenberg handele es sich um das Grab eines Wikingerhäuptlings oder um ein Seezeichen, haben sich aufgrund von archäologischen Untersuchungen Anfang der 1990er Jahre als falsch erwiesen. Einer alten Volkssage nach soll einst ein Riese einen Sack voll Erde an der Stelle verloren haben, die jetzt der Plytenberg ist. Er beherbergte einem modernen, von Albrecht Janssen verfassten Volksmärchen nach auch die so genannten Erdmantjes. Die Erdmantjes (auch Eerdmantjes) sind Figuren der friesischen Mythologie. Der ostfriesischen Schriftsteller Albrecht Janssen verfasste nach der Sage das gleichnamige Kunstmärchen im Jahr 1926. Danach lebten die Erdmantjes im Plytenberg in Leer und bewachten dort das Gold und das Grab des letzten Friesenkönigs Radbod. Nachts halfen sie den Menschen und erledigten unerkannt Arbeiten, bis eines Tages ein Bauer den Schatz rauben wollte und ein Loch in den Hügel grub. Den Erdmantjes gelang es zwar, den Menschen zu vertreiben, aber trotzdem beschlossen sie, mit dem Schatz über die Ems zu fliehen. Bei der Flucht kenterte der Kahn und die Erdmantjes ertranken mitsamt dem Schatz von König Radbod im Fluss. Heute ist das Erdmantje Plietje das Maskottchen der Stadt Leer.


Und hier ist er:


Dienstag, 24. April 2018

Marmoutier - Ehemalige Reichsabtei Maursmünster

Das Kloster "Mauri Monasterium" wurde um das Jahr 590 gegründet. Es zählt zu den merowingischen Klöstern und war Reichsabtei.


Marmoutier selbst ist eine kleine Gemeinde mit 2.685 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015).



Das Kloster Marmoutier (lat. Mauri Monasterium; deutsch Maursmünster) im Elsass wurde um 590, nach anderen Quellen 659 wohl vom hl. Leobard (Liebhard) (+ um 680 in Maursmünster), einem Schüler des hl. Columban gegründet und nach der oberitalienischen Stadt Aquileia genannt. Maursmünster wird zu den merowingischen Klöstern gerechnet und war eine Reichsabtei. 728 reformierte der hl. Pirmin als Abt mehrere elsässische Klöster columbanischer Prägung im Sinne der Benediktregel, darunter auch Maursmünster. Abt wurde Maurus, nach dem das Kloster bald benannt wurde. Am 1. März 1096 weihte Papst Urban II. die neue Klosterkirche ein. Von der staufischen Architektur der Stiftskirche ist heute noch die Westfassade (um 1140/50), die Vorhalle und die Türme aus dem 11. und 12. Jahrhundert vorhanden. Die Fassade wird von drei Giebeln gekrönt und ist von zwei Achtecktürmen flankiert. Dazwischen erhebt sich ein viereckiger, 36 m hoher Hauptturm. Obwohl der Bau nur 20 m breit ist, macht er einen mächtigen Eindruck. Die Front mit ihrem reichen Figurenschmuck, aber auch der Säulen- und Bogenschmuck der Vorhalle zeugen von der romanischen Bildhauerkunst. Daher gilt diese romanische Abteikirche auch als eine der schönsten des Elsass überhaupt. Das hinter dem Westwerk liegende Langhaus der Kirche wurde zwischen 1225 und 1301 in gotischen Formen neu erbaut.


Die Außenfassade ist ausgestattet mit lombardischen Streifen und mit ihren kleinen Fenstern wirkt sie wie eine Festung. Zwei geflügelte Löwen über dem Portal (siehe Pfeile) sind Symbol des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (Marmoutier war Reichsabtei).


Die Orgel von Andreas Silbermann - sie war sein erstes Meisterwerk im Elsaß.



Ein solches "Must-See" findet natürlich auch Eingang in Reiseführer und ich bin stolz, wenn zur Illustration dann ein Foto von mir verwendet wird: