Montag, 2. Oktober 2017

Hooksiel


Der Küstenbadeort Hooksiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland, dem historisch zu Oldenburg gehörenden Teil der ostfriesischen Halbinsel. Der Ortsname basiert auf der Bezeichnung „Hook“ für Nase oder Vorsprung und dem Begriff Siel als Kennzeichnung eines Sielortes.


Die Seefahrt- und die Fischereitradition des Badeortes am Niedersächsischen Wattenmeer reicht über 700 Jahre zurück. 1479 wurde Hooksiel erstmals als „uppe dem Hoeke“ urkundlich erwähnt. Mindestens seit dem Jahre 1546 lässt sich am Hooksieler Tief ein Sielbauwerk mit Hafen nachweisen. An dem zunächst ungedeckten, nach oben offenen Siel entstand Hooksiel, das sich bald zum Umschlaghafen für die nahe gelegene Kaufmannsstadt Jever und das gesamte Jeverland entwickelte. Während der Napoleonischen Kontinentalsperre von 1806 bis 1814 blühte der Hafen besonders als Umschlagplatz von Schmuggelware auf, die vom damals britischen Helgoland eingeführt wurde.

Der Ort liegt etwa 14 Kilometer nordnordwestlich von Wilhelmshaven und 10 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Jever auf einer Höhe von 1,5 Metern über NN an der Innenjade. Durch den Ort verläuft das Hooksieler Tief, ein Wasserlauf, der das Hinterland entwässert und in das Hooksmeer führt. Dieses Meer ist ein künstlich geschaffener See, der wenige Kilometer östlich des Ortes am „Neuen Hafen“ in die Nordsee fließt. Parallel zum Binnentief verläuft der rund 3,5 Kilometer lange Strand Hooksiel.


Im Ortskern befindet sich der unter Denkmalschutz stehende alte Hafen mit seinen Speicher- und Packhäusern von 1821. In der Viethstraße befinden sich der "Hohe Stuhl" und eine Kanone. Noch bis in das vorige Jahrhundert wurde ein bedeutender Teil des Seehandels in den Sielhäfen der Nordseeküste umgeschlagen. Hooksiel, seit 1604 Staatshafen von Oldenburg, hatte hieran großen Anteil, denn es versorgte die damalige Handelsmetropole Jever über das Hookstief mit Waren. Vom „Hohen Stuhl" beobachtete der Hafenmeister den Seeverkehr, ging mit einem Ruderboot als Lotse an Bord und leitete das Schiff über die schwierige, ca. 4,5 Kilometer lange Fahrrinne in den Hafen. Im Jahr 1849 unternahmen dänische Kriegsschiffe kleinere Raubzüge zur Nordseeküste. Daraufhin wurde die jeverländische Küste armiert. Ein größeres Truppenaufgebot wurde mit zwei Geschützen in Hooksiel stationiert. Die Kanone in der Viethstraße stammt aus dieser Zeit.


Am Außenhafen von Hooksiel liegt auch das Fischrestaurant "Brücke". Das Fischrestaurant Brücke bietet eine große Auswahl an für die Nordsee typischen Fischgerichten und auch das eine oder andere Schmankerl was man nicht auf jeder Speisekarte findet. An den sog. Räucherabenden gibt es vom Chef einen interessanten Vortrag (mit Verköstigung) über die verschiedenen selbst geräucherten Seefische.


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