Freitag, 29. September 2017

Über Grenzen - Bitscherland, Westrich und Saarpfalzkreis


Bilder oben: Bitche (Bitsch) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen), Hauptort des Kantons Bitche und Sitz des Gemeindeverbandes Pays de Bitche (Bitscher Land).

Touristischer Hauptanziehungspunkt ist die ab 1680 von Vauban an Stelle einer mittelalterlichen Burg errichtete Zitadelle. Die Zitadelle kann besichtigt werden. Mittels einer Video- und Audioführung (französisch, deutsch oder englisch) kommt man durch die im Inneren des Bauwerks gelegenen Gänge und Räume. Es ist den Machern der Ausstellung gelungen, eine wertungsfreie Darstellung des Deutsch-Französischen Krieges zu erstellen, die insbesondere den Schrecken des Krieges hervorhebt.

Die Zitadelle von Bitsch - 2017-04-16 from Franz Roth on Vimeo.


Die Pfarrkirche Saint-Remi und das Beinhaus aus dem frühen Mittelalter im lothringischen Schorbach - Die kleine Gemeinde Schorbach in Lothringen, nahe der deutsch-französischen Grenze, hat ein romanisches Beinhaus aus dem 11. Jahrhundert. Da nach altem Volksglauben nur der die ewige Seligkeit erlangen konnte, der bis zum Jüngsten Tag in geweihter Erde ruhte (oder auf ihr), wurden die Gebeine der Toten wegen des Platzmangels auf den Gottesäckern exhumiert und in Beinhäusern auf dem Friedhof aufbewahrt.

Ossuaire de 11eme siecle dans Schorbach (Pays de Bitche, Department Moselle, Lorraine) pres de la frontiere Franco-Allemande.

Schorbach Saint Remi 18122016 001 from Franz Roth on Vimeo.


Ca. 20 Kilometer nördlich von Bitche, im Landkreis Südwestpfalz, liegt Hornbach. Hornbach liegt nur etwas nördlich der deutsch-französischen Grenze bzw. östlich der Grenze zum Saarland im äußersten Südwesten des Südteils von Rheinland-Pfalz. Dort befindet sich die Stadt im Westrich südlich von Zweibrücken. Sie wird vom Hornbach durchflossen, der bei Bitsch entspringt und nach Zweibrücken fließt.

Kloster Hornbach und die Kirche Sankt Pirminius - 2016-10-08 from Franz Roth on Vimeo.


In Hornbach (Gamundias, ‚Zusammenfluss‘) wurde um 741 vom hier gestorbenen heiligen Pirminius das Kloster Hornbach gegründet. Das Kloster Hornbach, das im Jahr 1087 von Kaiser Heinrich IV. dem Bischof von Speyer geschenkt wurde, besaß bis ins 14. Jahrhundert einen weitreichenden Einfluss und gab wichtige Impulse für die Entwicklung in Oberlothringen. Zahlreiche Dorf- und Hofgründungen gehen auf dieses Kloster zurück. Das Benediktinerkloster existiert in Resten baulich noch heute und wurde in den letzten Jahren aufwändig restauriert. Heute ist darin das „Hotel Kloster Hornbach“ untergebracht.

Nicht versäumen sollte man auch einen Besuch der Barockstadt Blieskastel.


Um 1660 erwarben die Reichsfreiherren von der Leyen, die seit 1456 in Blieskastel Besitzungen hatten, das kurtrierische Amt Blieskastel und erbauten 1661–1676 an der Stelle der alten Burg ein neues Schloss. Unter den Grafen von der Leyen erlebte Blieskastel im 18. Jahrhundert eine neue Blüte, als diese 1773 ihren Wohnsitz von Koblenz nach Blieskastel verlegten und den Flecken Blieskastel zur Residenzstadt ausbauten. Unter der Gräfin Marianne von der Leyen, einer geborenen Gräfin von Dalberg, entstand in Blieskastel ein kulturelles Zentrum. Eine rege Bautätigkeit entfaltete sich. Das Residenzschloss wurde weiter ausgebaut und auf dem Schlossberg entstand eine Reihe hervorragender Palais und Herrenhäuser für die Hofbeamten der kleinen Residenz.

Der größte Menhir Mitteleuropas
Der Gollenstein bei Blieskastel


Der Gollenstein ist ein etwa 4.000 Jahre alter Monolith. Er zählt zu den ältesten Kulturdenkmälern Deutschlands und gilt als der größte Menhir Mitteleuropas. Seine Höhe beträgt 6,58 Meter.

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