Freitag, 27. November 2015

Vorgeschichtliche Grabhügel in Landersdorf


Landersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Thalmässing im Landkreis Roth in Bayern und liegt im Naturpark Altmühltal in Mittelfranken. Archäologische Grabungsfunde lassen eine Besiedlung schon zur Jungsteinzeit erkennen. Ein keltisches Gräberfeld stammt aus der frühen Eisenzeit.


Donnerstag, 26. November 2015

Die drei Nürnberger Hauptkirchen: Sankt Lorenz, Sankt Sebald und Frauenkirche







Donnerstag, 12. November 2015

Lurch des Jahres 2016: Der Feuersalamander


Der ‪Feuersalamander‬ hat ein hartes Leben bei uns: Intensive Land- und Forstwirtschaft sowie Straßen- und Gewässerausbau vernichten seine Lebensräume. Nun wurde er zum „Lurch des Jahres 2016" gewählt.

Hier u.a. ist er zuhause:


Auch die Heidelibelle ist hier heimisch.


Und widmen wir auch dem Vogel des Jahres 2016 nochmal unser Augenmerk: Der Stieglitz.


Mittwoch, 11. November 2015

Prachtvolle Romanik: Marmoutier und Otterberg


Gegründet im Jahr 590 als merowingisches Kloster war Mauersmünster (Mauri Monasterium) eine Reichsabtei gewesen. Der gewaltige romanische Sakralbau im elsässischen Marmoutier beherbergt in seinem Innern eine Orgel des sächsischen Orgelbauers Silbermann.



Die Zisterzienserabtei in Otterberg, nördlich von Kaiserslautern, wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Getreu des zisterziensischen Mottos von Sachlichkeit und Strenge entstand in 90 Jahren Bauzeit die Abteikirche, die zu den ganz herausragenden mittelalterlichen Sakralbauten zählt. In der Blütezeit des Klosters (um 1400) lebten hier gut 200 Mönche. Im Zuge der Reformation wechselte im Jahre 1556 Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz die Konfession und wurde evangelisch. Sein Nachfolger Friedrich III. löste das Kloster auf. Das war ziemlich zeitgleich mit der Flucht der Wallonen, einer Volksgruppe im heute französischsprachigen Teil Belgiens, der damals zu den (katholischen) Spanischen Niederlanden gehörte. Sie mussten wegen ihres reformierten Glaubens das Land verlassen. Pfalzgraf Johann Casimir holte die Wallonen 1579 ins Land und siedelte sie in Otterberg in der aufgelassenen Abtei an. Die Flüchtlinge gründeten dort Tuch- und Ledermanufakturen.


Montag, 9. November 2015

Wissembourg - Weißenburg im Elsaß


Mit 11 Metern Höhe ist der Heilige Christophorus in Wissembourgs (Weißenburgs) Eglise Saints-Pierre-et-Paul (Sankt Peter und Paul) Frankreichs größtes gemaltes Menschenbildnis. Die Kirche der elsässischen Kleinstadt ist selbst noch ein Superlativ, denn, nach dem Straßburger Münster, ist sie die größte gotische Kirche des Elsaß. Im Chorraum auch romanische Fresken.



In der direkten Umgebung der Kirche findet alljährlich der Weihnachtsmarkt statt.


9./10. November 1938 - Die Pogromnacht


Das hier, diese "Sippentafel", das war etwas, was entscheidend war, ob man zu den Verfolgten gehören würde. Das war der sog. "Ariernachweis". Reichte 3 Generationen zurück. Musste für jede Familie im Reich erstellt werden. Die Grundlage waren die sog. Nürnberger Gesetze.


Kennen die meisten, wenn überhaupt, sicher nur vom Hörensagen. Hier zum Anschauen. Erstellt von meinem Großvater mütterlicherseits. Erster Eintrag unter Geburtsjahr 1815 (!!!) - geboren noch vor der Schlacht bei Waterloo.

9. November 1938 - Die Pogromnacht, der Holocaust, die Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland.


Nürnberg: Mahnmal anstelle der 1874 im maurisch-byzantinischen Stil erbauten und 1938 durch die Nationalsozialisten niedergerissenen Synagoge // 1970 Stele (August Hofmann, Hochbauamt, Bildhauer Zink), 1988 Relief (Reinhard Heiber, Akad. d. bild. Künste).


Auch in Nürnberg: Zur Erinnerung an die Synagoge in der Essenweinstraße. Im folgenden Video das Holocaust-Mahnmal im südwestpfälzischen Pirmasens.


Die Synagoge in Dornum in Ostfriesland wurde dank des Einsatzes der nichtjüdischen Mitbürger vor der Zerstörung bewahrt und ist heute eine Gedenkstätte.


Die Synagoge von Dahn in der Südwestpfalz wurde ebenfalls vor der Zerstörung bewahrt. Aber dadurch, dass die jüdische Gemeinde sie verkaufte. In ihr ist bis heute ein Gewerbebetrieb untergebracht.


Jahrestage - 9. November: Pogromnacht und Fall der Mauer


9. November 1989 - "The Fall of the Wall" - Die Mauer fällt, der Anfang vom Ende der DDR, die erste Phase der Deutschen Einheit.


9. November 1938 - Die Pogromnacht, der Holocaust, die Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland.


Nürnberg: Mahnmal anstelle der 1874 im maurisch-byzantinischen Stil erbauten und 1938 durch die Nationalsozialisten niedergerissenen Synagoge // 1970 Stele (August Hofmann, Hochbauamt, Bildhauer Zink), 1988 Relief (Reinhard Heiber, Akad. d. bild. Künste).


Auch in Nürnberg: Zur Erinnerung an die Synagoge in der Essenweinstraße. Im folgenden Video das Holocaust-Mahnmal im südwestpfälzischen Pirmasens.


Die Synagoge in Dornum in Ostfriesland wurde dank des Einsatzes der nichtjüdischen Mitbürger vor der Zerstörung bewahrt und ist heute eine Gedenkstätte.


Die Synagoge von Dahn in der Südwestpfalz wurde ebenfalls vor der Zerstörung bewahrt. Aber dadurch, dass die jüdische Gemeinde sie verkaufte. In ihr ist bis heute ein Gewerbebetrieb untergebracht.


Sonntag, 8. November 2015

Zisterzienser in der Pfalz - Otterberg und Eußerthal


Die Zisterzienserabtei in Otterberg, nördlich von Kaiserslautern, wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Getreu des zisterziensischen Mottos von Sachlichkeit und Strenge entstand in 90 Jahren Bauzeit die Abteikirche, die zu den ganz herausragenden mittelalterlichen Sakralbauten zählt.

In der Blütezeit des Klosters 8um 1400) lebten hier gut 200 Mönche.

Im Zuge der Reformation wechselte im Jahre 1556 Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz die Konfession und wurde evangelisch. Sein Nachfolger Friedrich III. löste das Kloster auf.

Das war ziemlich zeitgleich mit der Flucht der Wallonen, einer Volksgruppe im heute französischsprachigen Teil Belgiens, der damals zu den (katholischen) Spanischen Niederlanden gehörte. Sie mussten wegen ihres reformierten Glaubens das Land verlassen. Pfalzgraf Johann Casimir holte die Wallonen 1579 ins Land und siedelte sie in Otterberg in der aufgelassenen Abtei an. Die Flüchtlinge gründeten dort Tuch- und Ledermanufakturen.


Auch in Eußerthal in der Südpfalz finden wir mit der Abteikirche das letzte Überbleibsel einer ehedem Zisterzienserabtei. In der Spätromanik als Pfeilerbasilika errichtet und dem Patrozinium des Heiligen Bernhard von Clairvaux geweiht.


Samstag, 7. November 2015

Saint-Ulrich in Altenstadt


Wenige Kilometer von Weißenburg entfernt, in Altenstadt, heute ein Ortsteil der Gemeinde Wissembourg, finden wir das erste rein romanische Bauwerk an der Strecke der elsässer route romane, die Kirche St. Ulrich aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Deren Westturm birgt ein bemerkenswertes Portal, dessen reichgeschmückter Sturz aus dem 11. Jahrhundert Seltenheitswert besitzt. Die sieben umrankten Medaillons erinnern an koptische Stoffe und eine Inschrift besagt, dass jeder Besucher der Kirche vor Eintritt erst die Erlaubnis des Abtes Liuthard einholen solle. Das ist heute nicht mehr möglich, denn Liuthard von Weißenburg stand dem Benediktinerkloster Sankt Ulrich in Altenstadt im ersten Drittel des 11. Jahrhunderts vor.





Saint-Ulrich in Altenstadt (Wissembourg) von franz-roth-tv

Donnerstag, 5. November 2015

Die Pfalz zu Pferd


Zweibrücken in der Südwestpfalz nennt sich die Stadt der Rosen und der Rosse. Die Rosse stellen den Bezug her zum Landgestüt des Landes Rheinland-Pfalz, wo edle Reitpferde gezüchtet werden und sich des öfteren die Reiterelite aus ganz Europa ein Stelldichein gibt.

Herzog Christian der IV. gründete das Gestüt im 18. Jahrhundert.


Und im Zweibrücker Landgestüt wurde Ende April 2000 das Projekt "Die Pfalz zu Pferde" feierlich ins Leben gerufen. Der reit- und naturverbundene Tourist findet seither in der gesamten Pfalz ein gut erschlossenes Reitwandernetz samt geeigneter Unterkunft.

Infos: http://www.diepfalzzupferd.de/

Auf den Spuren von Paul Josef Nardini in und um Pirmasens


Er war der "Pfarrer der Armen". Er wirkte Mitte des 19. Jahrhunderts als Priester im westpfälzischen Pirmasens. Um der Armut und der Not in der jungen Industriestadt zu begegnen, gründete er 1855 die Schwesterngemeinschaft der "Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie" (Mallersdorfer Schwestern). 2006 wurde Nardini seliggesprochen.

Das Nardinihaus in Pirmasens
Infos: http://www.nardini.de/



Etwas schwer zu finden: Der nach Nardini benannte Platz in Pirmasens

Verehrt wird Nardini auch auf Maria Rosenberg bei Waldfischhbach-Burgalben. Denn dieses Kloster wurde von den Mallersdorfer Schwestern betrieben.


Maria Rosenberg - Wallfahrt in Waldfischbach... von franz-roth-tv

Und auch in Medelsheim im Saar-Pfalz-Kreis finden wir in der katholischen Pfarrkirche Sankt Martin Hinweise auf Nardini.


Sakrale Kostbarkeiten in Medelsheim im Saar... von franz-roth-tv

Pirmasenser "Schätzchen"?


Habe - leider - mal wieder was aus ‪‎Pirmasens‬, was mich unheimlich wütend macht: Dieses heruntergekommene Haus, Ecke Friedhof- und Bergstr., ein wunderschöner Bau mit Mansardendach, evtll. sogar noch aus der Landgrafenzeit (der Baustil spräche für das Haus eines rangniederen Offiziers oder Verwaltungsbeamten). Das Dach kaputt. Bald ein Fall für die berühmt-berüchtigte Pirmasenser Abrißbirne? Warum, um Gottes Willen, lässt man in dieser Stadt solche architektonischen Schätzchen einfach so verkommen?

Feinste architektonische Details. Und so was lässt man einfach so verkommen. Es ist eine Schande.



Ist es da ein Wunder, dass eine Stadt, die sowas quasi im Stadtzentrum "im Angebot" hat, Deutschlands unbeliebtestes Reiseziel ist?

Und solche "tollen" Ecken hatte und hat Pirmasens leider noch mehr im Angebot!

Erinnern wir uns nur an die Villa Löser, die wohl nur durch ein geradezu Wunder gerettet worden ist.

Und andererseits wird dann ein neuer Platz angelegt, auch für "Open-Air-Events". Dem allerdings zuvor wiederum ein denkmalgeschütztes und ebenfalls heruntergekommenes Jugendstilgebäude, das Hotel Matheis (einst erstes Haus am Platze) zum Opfer gefallen ist.


Im folgenden Video sieht man das Hotel Matheis. In dem Zusammenhang en passant angemerkt: Auch die Häuser des im Video zu sehenden Schützen- oder Postdreiecks sollten dereinst auch alle abgerissen werden!


Mit dem Abriß war auch schon begonnen worden. Was man heute sieht ist keineswegs mehr das einst geschlossene bauliche Ensemble.

Und dann gibt es da noch den 1927 stillgelegten Alten Friedhof. Übrigens unweit des anfangs gezeigten Gebäudes. Was hier an Sünden begangen wurde erkennt man nur, wenn mann das Terrain früher kannte.

Heute ist die ehemalige Leichenhalle das Kulturzentrum Carolinensaal.


Der zweite Blick ist erschütternd. Denn von einem dereinst geschlossenen Ensemble von höchster kultureller Güte ist heute nicht mehr viel übrig. Derr Alte Friedhof ist nur noch ein Schatten seiner selbst.


Der Alte Friedhof in Pirmasens von franz-roth-tv

Wo sind die Familientumben geblieben? Abgerissen! Die meisten der hochkünstlerischen Grabdenkmäler: Passé, perdu!

Dass große Teile der Bevölkerung einer typischen Arbeiterstadt mit Kultur und kulturellem Erbe herzlich wenig anfangen können, das mag man (bei verdammt viel gutem Willen aber nur!) noch halbwegs verstehen können. Hat doch Kultur auch was mit Bildung zu tun. Dass aber die Verantwortlichen dieser Stadt so mit ihrem Erbe umgehen, das entzieht sich völlig meinem Verständnis. Und das, wohlgemerkt, bereits seit vielen Jahrzehnten und ganz unabhängig von der politischen Couleur!

Mittwoch, 4. November 2015

Bundesstraße B10 - seit über 40 Jahren wird die Südwestpfalz "abgehängt"


Wer auf der Bundesstraße B10 von Landau Richtung Pirmasens oderr umgekehrt unterwegs durch den Pfälzerwald ist, der braucht viel Geduld und gute Nerven. Denn die B10 ist ein Nadelöhr, auf dem man alles mögliche kann, nur nicht zügig vorwärtskommen.


Das aber könnte schon seit 40 (vierzig !!!) Jahren anders sein.


In den Siebzigern gab es Planungen für einen Lückenschluß der Autobahn A8 zwischen Pirmasens und Karlsruhe. Diese Trasse sollte über Dahn und Bad Bergzabern führen und stieß auf massiven Widerstand von Naturschützern, die eine Autobahn durch den Pfälzerwald kategorisch ablehnten.

So wurden die Planungen 1985 endgültig eingestellt. Unter der Auflage, dass als Alternative die Bundesstraße 10 zwischen Pirmasens und Landau vierstreifig ausgebaut werde.

Dies ist bis heute nur in Ansätzen realisiert. Dreißig (!!!) Jahre später quält sich der Verkehr noch immer auf dem Großteil der Strecke auf einer Fahrspur dahin.


Und auch heute sind wieder diejenigen die Wortführer gegen einen zügigen Ausbau, die schon dereinst die Autobahn verhindert haben.

Aber ohne diese Verkehrsanbindung bleibt in der strukturschwachen Südwestpfalz weiterhin, wie man so sagt, "der Hund begraben". Sei es in wirtschaftlicher oder aber auch in touristischer Hinsicht. Denn wer siedelt sein Unternehmen an einem Standort an, der eine katastrophale Verkehrsanbindung hat? Oder wer sucht sich für eine Städtereise ein Ziel aus, das er nur unter Inkaufnahme schlechtester Anreisebedingungen erreichen kann?

Dienstag, 3. November 2015

Kloster Hornbach und der Heilige Pirminius


Kloster Hornbach im Landkreis Südwestpfalz ist eine Gründung des Heiligen Pirminius (Namensgeber der Stadt Pirmasens), eines Missionars, der hier im 9. Jahrhundert wirkte. Pirmin ist in Hornbach gestorben, doch die Gebeine befinden sich heute nicht mehr in der dortigen Grabkapelle, sondern sind in Innsbruck beigesetzt.


Eine Reliquie des Heiligen Pirmin finden wir übrigens auch in der Pfarrkirche Sankt Martin im nahen Medelsheim im Saar-Pfalz-Kreis.


Die Lutherkirche in Pirmasens


An dieser Stelle soll schon im Jahr 820 eine Kapelle gestanden haben. In diesem Jahr wird Pirmasens als Pirminisensna erstmals erwähnt. Die Kapelle soll eine Gründung des Klosters Hornbach gewesen sein.


Im Bild oben sehen wir das Kloster Hornbach.

Die erste urkundliche Erwähnung Pirmasens datiert auf das Jahr 1202 und da wird auch eine der heiligen Juliana geweihte Pfarrkirche erwähnt. Diese Kirche wurde mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, bis sie 1756 endgültig abgetragen wird und im Zuge des Ausbaus des Dorfes Pirmasens zur Stadt durch Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und Hanau-Lichtenberg am 5. April 1757 der Grundstein zu einer neuen Hof- und Garnisonskirche gelegt wird.


Unter Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt wird am 5. April 1757 der Grundstein für die neue Hof- und Garnisonskirche gelegt. Am 4. Oktober 1761 wird die Kirche geweiht und heißt im Volksmund bald "Untere Kirche". 1793 werden die Glocken an die französische Revolutionsarmee abgeliefert und erst 1861 erhält die Lutherkirche ein neues Geläut.

Am 9. August 1944 wird die Lutherkirche bei alliierten Luftangriffen zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt von 1947 bis 1949.

Am 5. November 1949 werden die Gebeine Landgraf Ludwigs IX. in der Gruft zwischen Altar und Taufstein wieder beigesetzt.

Montag, 2. November 2015

Wiederauferstanden aus Ruinen: Die Villa Löser in Pirmasens


Auf dem besten Weg, wieder das zu werden, was sie einst gewesen ist: Das schönste Haus in Pirmasens. Die Rede ist von der Villa Löser in der Lemberger Straße.

Und so sah sie im Jahre 2009 aus:


Und ein Jahr später, im Herbst 2010, zeigte sich die einmalige Jugendstilvilla in einem noch heruntergekommenen Zustand.


Da zu fürchten stand, dass dieses Kleinod unrettbar verloren sein könnte und der Abrißbirne zum Opfer fallen, habe ich dieses Video gedreht:


Dieses wunderbare Haus, das ich seit Kindertagen kannte, sollte zumindest ein visuelles Gedächtnis erhalten.

Doch dann geschah das, was man durchaus ein Wunder nennen darf, die Villa fand einen Käufer und feiert nun Auferstehung.

Die unbeliebtesten Reiseziele Deutschlands - And the winner is: Pirmasens


Die Lichter glänzen weihnachtlich vor dem Alten Rathaus im pfälzischen Pirmasens. Es ist der Weihnachtsmarkt, der Belznickelmarkt, wie das in der einheimischen Mundart heißt. Er wird bald wieder eröffnet werden, aber so sehr scheinen sich die Touristen leider nicht für ihn zu interessieren.

"Das rheinland-pfälzische Pirmasens hatte im Jahr 2013 am wenigsten Übernachtungen. Pro Tag kamen durchschnittlich nur etwa 136 Touristen in die Stadt am Pfälzerwald." So schreibt der Focus. Und Pirmasens belegt im Ranking der Städte den traurigen letzten Platz.

Nun ja, der Belznickelmarkt reißt es halt nicht raus.



Keineswegs so, dass es in Pirmasens nun garnichts gäbe, was sehenswert sei. Wobei man vieles bei der spröden Stadt aber erstmal mühsam recherchieren muss. Nicht unbedingt das, was des Touristen Plaisir wäre. Und wenn man durch die Fußgängerzone geht, dann gibt es dort nicht nur die Lutherkirche, die ehemalige Garnisonskirche aus landgräflicher Zeit, und den Schusterbrunnen, sondern auch eine Menge Leerstand. Allenthalben geschlossene Ladengeschäfte. Ein Bild der Tristesse.


Leerstand, Leerstand, allgegenwärtig ...


Nun denn, all das ist die Folge des Niedergangs der Schuhindustrie in der Stadt, des Abzugs der amerikanischen Streitkräfte, die einmal der größte Arbeitgeber gewesen waren, und - last but not least - liegt es auch an der katastrophalen Verkehrsanbindung der Stadt.


Die B10 ist die Ost-West-Traversale durch den Pfälzerwald und um ihren 4-streifigen Ausbau zwischen Hinterweidenthal und Landau tobt der Streit zwischen Befürwortern und Gegnern. Aber ohne eine Anbindung an die Rheinschiene, die zumindest den Hauch einer Autobahn hat, wird in der Südwestpfalz weiterhin, wie man so sagt, der Hund begraben bleiben. Diese Trasse in ihrer jetzigen Form ist ein entscheidender Standortnachteil. Und das wäre vermeidbar gewesen: Da, wo noch heute die B10 weitgehend zweispurig verläuft, da sollte eigentlich schon in den Siebzigern eine Autobahn gebaut werden: Der Lückenschluß der A8 und die Anbindung an Karlsruhe. Man überlege: 40 Jahre (!!!), in denen so gut wie nichts für die Verkehrsanbindung der Südwestpfalz getan worden ist. Muss man sich da wundern?

Und dann wäre da m.E. nochwas: Hieß es von Pirmasens nicht mal, es wäre die Deutsche Schuhmetropole? Nun, der Schuhstadt hat längst ein Schuhdorf der Rang abgelaufen!

Dazu siehe diesen Artikel über Hauenstein und auch hier einen ähnlichen.