Dienstag, 6. Oktober 2015

Ludwig IX. - Auf den Spuren des Pirmasenser Landgrafen


Bouxwiller (Buchsweiler) im Elsaß war im 18. Jahrhundert die Residenz der Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Diese stand in Personalunion mit der Landgrafschaft von Hessen-Darmstadt.

Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (* 15. Dezember 1719 in Darmstadt; † 6. April 1790 in Pirmasens) war von 1768 bis 1790 Landgraf von Hessen-Darmstadt, Gründer der Stadt Pirmasens und Gatte der so genannten „Großen Landgräfin“ Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken.

Im Verlauf des Polnischen Thronfolgekrieges übersiedelte Ludwig mit seinen Brüdern Georg Wilhelm und Friedrich in die hanau-lichtenbergische Residenz- und Hauptstadt Buchsweiler. Unter Vormundschaft seines Vater regierte Ludwig seit dem Tod seines Großvaters Johann Reinhard (1736) in Hanau-Lichtenberg.


Ludwig hatte ein ähnliches Faible für Soldaten und das Militärleben wie der preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I., was auch dazu führte, dass er in preußische Dienste trat und von seinen 32 Ehejahren 18 getrennt von seiner Gemahlin bei seiner Garnison verbrachte. Seit 1733 vollführte er seine Laufbahn in der hessen-darmstädtischen Armee und errichtete 1741 im damals zu hanau-lichtenbergischen Amt Lemberg zählenden Bärenthal in Lothringen eine erste Kompanie, die nach kurzer Zeit den Marschbefehl nach Pirmasens erhielt, welches er zur Garnisonsstadt ausbaute.

Pirmasens wuchs durch die Bevorzugung seitens des Landgrafen und der Stationierung einer ganzen Garnison dort von einem Dorf mit ca. 30 Häusern in wenigen Jahren zu einer Residenz, der 1763 die Stadtrechte verliehen wurden und die im Jahre 1789 bereits 7000 Einwohner zählte.

Nach seinem Tode 1790 wurde der Landgraf in der Lutherkirche in Pirmasens beigesetzt, der Hof- und Garnisonskirche.


Die Lutherkirche wurde im Volksmund schon bald "Untere Kirche" genannt. Ihr Pendant ist als "Obere Kirche" die Johanneskirche unweit des Exerzierplatzes.


Das letzte Relikt, das das Leben der einfachen Soldaten in der Garnison Pirmasens dokumentiert, ist das (letzte erhaltene) Grenadierhäuschen in der Kaffeegasse, das dank des Einsatzes der Reservistenkameradschaft Pirmasens vor dem Verfall gerettet werden konnte.

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